Heizkörper berechnen

Heizkörper berechnen - HeizkörperberechnungDamit die erforderliche Raumtemperatur erreicht wird, muss man die Heizkörper genau berechnen. Die Heizkörperberechnung sollte man von einem Fachmann durchführen lassen, da Fehler bei der Berechnung zu kostspieligen Nachbesserungen führen können. Im Folgenden wird erläutert, wie man nach einer Faustformel überschlagsmäßig die Heizkörper berechnen kann. Die Grundlage für die Heizkörperberechnung bilden die Leistungsangaben der Heizungsanlage. Des weiteren spielt bei den Berechnungen das Alter bzw. die Bauweise des Gebäudes eine Rolle.

 




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Inhaltsübersicht

Wichtige Parameter zum Heizkörper berechnen

Bevor man mit der Heizkörperberechnung beginnen kann, müssen einige grundlegende Punkte berücksichtigt werden. Die notwendig Heizleitung pro Quadratmeter hängt vom Gebäudealter bzw. von der Gebäudeisolierung ab. In der Regel sind ältere Gebäude nicht so gut wärmeisoliert, wie Gebäude die nach 1995 gebaut wurden. Je schlechter die Wärmeisolierung eines Gebäudes ist, desto mehr Heizleitung pro m² benötigt man, um die Räume auf die gewünschte Raumtemperatur zu bringen. Die nachfolgende Tabelle zeigt ungefähr die Heizleistung, die pro m² benötigt wird, um einen Raum auf ein bestimmte Temperatur zu bringen.

gewünschte Raumtemperatur18°20°24°
Baujahr bis 1982112 W/m²122 W/m²142 W/m²
Baujahr 1983 bis 199491 W/m²100 W/m²116 W/m²
ab Baujahr 199574 W/m²81 W/m²95 W/m²
Alle Angaben ohne Gewähr!

Zu den Leistungsangeben der Heizung, die für die Heizungsberechnung relevant sind, gehören die Heizungsvorlauftemperatur, die Rücklauftemperatur und die gewünschte Raumtemperatur. Alte Heizungsanlagen arbeiten mit einer sehr hohen Vorlauftemperatur von ca. 80-90° Celsius. Derart hohe Vorlauftemperaturen sind heute nach der EnEv (Energiesparverordnung) nicht mehr zulässig. Heute liegen die Vorlauftemperaturen der meisten Heizungsanlagen unter 75° Celsius. Eine niedrige Vorlauftemperatur spart zwar Heizungsenergie ein, allerdings muss die Fläche der Heizkörper größer ausgelegt werden. Wenn die Leistung und die Größe der Heizkörper falsch berechnet wird, so wird entweder Energie verschwendet oder der Raum lässt  nicht auf die gewünschte Temperatur erwärmen.

DIN Normen zur Heizkörperberechnung

Die Berechnung von Heizkörpern setzt die Kenntnis der im Folgenden genannten DIN Normen voraus:

DIN 4707 neu: Heizungsvorlauftemperatur 70°C, Heizungsrücklauftemperatur 55°C,
Raumtemperatur 20°C, Kurzform: 70/55/20

DIN EN 442: Heizungsvorlauftemperatur 90°C, Heizungsrücklauftemperatur 70°C,
Raumtemperatur 20°C, Kurzform: 75/65/20

DIN 4707 alt: Heizungsvorlauftemperatur 90°C, Heizungsrücklauftemperatur 70°C,
Raumtemperatur 20°C, Kurzform: 90/70/20

In der DIN EN 442 werden europaweit die Messbedingungen einheitlich zur Feststellung der Wärmeabgabe von Heizkörpern festgelegt. Dadurch ist gewährleistet, dass überall unter den gleichen Messbedingungen gemessen wird, so dass Wettbewerbsverzerrungen vermieden werden. Die DIN EN 442 ist nicht direkt auf die DIN 4707 übertragbar. Zur Umrechnung kann man die folgende Faustformel verwenden: EN 442 = 1,2 x Heizleistung nach DIN 4707.

Die DIN 4707 alt wird nur noch bei sehr alten Heizungsanlagen zu Vergleichszwecken verwendet. Ansonsten kommt die DIN 4707 neu zum Einsatz. Die neue DIN Norm bezieht sich auf Niedertemperaturheizungen, die heute in der Regel standardmäßig verbaut werden.




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Leistungszuschläge zum Heizkörper berechnen

Bei der Heizungsberechnung kann es notwendig sein, dass bestimmte Leistungszuschläge mit einkalkuliert werden müssen, die die bautechnischen Gegebenheiten vor Ort berücksichtigen. Die nachfolgenden Zuschläge sind bei der Kalkulation zu berücksichtigen:

10 W/m²:  Falls das Gebäude frei steht.

10 W/m²:  Zuschlag für Zimmerdecken mit einer Höhe über 260 cm.

20 W/m²:  Zuschlag falls keine Wärmeschutzverglasung vorhanden ist.

Beispiel für eine Heizkörperberechnung:

Die Beispielberechnung wird mit einer Faustformel für einen Altbau durchgeführt. D.h. die errechnete Heizleistung gibt nur einen ungefähren Näherungswert an. Wenn man das Heizkörper Berechnen exakt durchführen will, so kommen wesentlich kompliziertere Formeln zum Einsatz. Eine genaue Heizkörperberechnung sollte daher nur von einem Fachmann ausgeführt werden.

Die Berechnung wird für einen Raum mit 30 m² durchgeführt. Bei einem nicht frei stehenden Gebäude mit Isolierglasfenstern und Zimmerdecken unter 260 cm kommt die folgende Faustformel zum Einsatz:

Zimmergröße in m² x 100 Watt = benötigte Heizleistung

Die benötigte Heizleistung des Heizkörpers beträgt demnach: 30 m² x 100 Watt/m² =  3000 Watt

Falls das Gebäude freistehend ist, über 260 cm hohe Decken hat und nur über eine Einfachverglasung verfügt, so sieht die Berechnung  mit den erforderlichen Zuschlägen folgendermaßen aus:

30 x 100 W/m² + 30×10 W/m² + 30×10 W/m² 30×20 W/m² = 4200 Watt

Online Heizkörperberechnung – Rechner

Mit dem Online Heizkörper Rechner kann man einfach und schnell die benötigte Heizleistung für einen Altbau näherungsweise errechnen. Für eine exakte Heizkörperberechnung sollte man in jedem Fall einen Fachmann um Rat fragen.

Alte Rippen – Heizkörper berechnen

Heizkörper berechnen: Gussheizkörper, Rippenheizkörper

Bei alten Rippen bzw. Gussheizkörpern lässt sich die Heizleistung anhand der Bauform und der Abmessungen ungefähr ermitteln. Wenn die alten Gussheizkörper ausgetauscht werden sollten, erhält man somit einen Anhaltspunkt in welchem Bereich sich die erforderliche Heizleistung bewegt.  Voraussetzung für diese Abschätzung ist natürlich, dass die alten Rippenheizkörper in der Lage waren, den Raum ausreichend zu erwärmen. Grundlage für diese Berechnung bildet der Nabenabstand zwischen dem Zulauf und dem Rückkaufrohr und die Anzahl der Heizkörperrippen. Die Heizleistung der Heizkörperrippen mit unterschiedlichem Nabenabstände kann man aus einschlägigen Tabellen ermitteln. Die folgende Tabelle zeigt die Heizleistung der einzelnen Heizrippen für unterschiedliche Nabenabstände.

Nabenabstand cmTiefe cmHöhe cmLänge cmWärmeleistung DIN 4707 neu
2025305049 W pro Rippe
3522455063 W pro Rippe
5022605082 W pro Rippe
902210050130 W pro Rippe

Für den Fall, dass der Nabenabstand des Heizkörpers 35 cm, die Höhe 45 cm und die Tiefe 22 cm beträgt, so ergibt sich aus der Tabelle nach DIN 4707 neu eine Heizleistung von 63 W/Rippe. Wenn der Heizkörper beispielsweise über 20 Rippen verfügt, so liegt dessen Heizleistung bei:

63 W/Rippe x 20 = 1260 Watt




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Tipps und Hinweise zum Berechnen von Heizkörpern

  • Die oben angeführten Methoden zum Heizkörper berechnen dienen nur zum ungefähren Abschätzen der benötigten Heizleistung. In keinem Fall ist es ratsam, die Heizkörper nach dieser groben Schätzung zu kaufen. Es ist ratsam, die exakte Heizkörperberechnung von einem Fachmann ausführen zu lassen.
  • Um Verluste bei der Wärmeerzeugung und Verteilung zu verhindern, sollten das Heizkörper Berechnen so erfolgen, dass diese ca. das 1,3-1,5 fache der erforderlichen Heizleistung bringen.
  • Es ist nicht notwendig, dass die erforderliche Heizlast von einem einzelnen Heizkörper erbracht wird. Die Heizlast kann auch auf mehrere Heizkörper aufgeteilt werden.



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