Holzfenster streichen

Holzfenster streichenEs ist ratsam, das Holzfenster streichen möglichst regelmäßig durchzuführen, bevor sichtbare Schäden am Holz auftreten. Mit Sicherheit ist der Pflegeaufwand bei Holzfenstern wesentlich höher, als bei Kunststoff- oder Alufenstern. Trotz des wesentlich höheren Pflegeaufwandes werden auch heute noch sehr viele Holzfenster in Neubauten eingebaut. Holz als Naturmaterial vermittelt eine warme, angenehme Atmosphäre, die ein Alu- oder Kunststofffenster niemals bieten kann. Im Folgenden wird beschrieben, wie man fachgerecht Holzfenster streichen kann, damit man lange Freude an diesen hat.

Schwierigkeitsgrad:leicht




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Inhaltsübersicht

Holzfenster streichen: Wie oft?

Holzfenster streichen: Wie oft?

Holzfenster streichen: Lackschäden

Viele Besitzer von Gebäuden mit Holzfenstern stellen sich die Frage, wie oft man diese Streichen muss. Die Frage kann leider nicht pauschal beantwortet werden, da dies von verschiedenen Faktoren abhängt. So wird die Streich – Häufigkeit maßgeblich durch die Beanspruchungsgruppe und durch die Holzart bestimmt. Des weiteren hängt das Streichintervall auch von der Art des Anstriches ab. Holzfenster, die mit Lasuren gestrichen sind, müssen in der Regel häufiger gestrichen werden, als Fenster, die einen Anstrich mit deckender Farbe besitzen. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Einteilung von Holzfenstern in die einzelnen Beanspruchungsgruppen.

Beanspruchung stark:Küsten- oder Gebirgsregion, freistehend
Beanspruchung mittel:über 3. Obergeschoss oder Wetterseite freistehend
Beanspruchung schwach:Wetterseite geschützt, bis 3. OG und Küstenfern

Wenn man die Fenster einer Beanspruchungsgruppe zugeordnet hat, kann man mit die Tabelle unten ermitteln, wie häufig das Holzfenster streichen durchgeführt werden sollte. Hinweis: Die Haltbarkeit von Holzfenstern kann durch eine geeignete Pflege verlängert werden. Eine schlechte oder gar keine Pflege verkürzt das Streichintervall erheblich.

LaubholzNadelholz
Lasurdeckender FarbanstrichLasurdeckender Farbanstrich
Beanspruchung schwach:10 Jahreüber 10 Jahre6 Jahre10 Jahre
Beanspruchung mittel:8 Jahre10 Jahre4 Jahre 8 Jahre
Beanspruchung stark:5 Jahre 8 Jahre3 Jahre5 Jahre

Vorbereitungen zum Holzfenster streichen

Bevor man mit der Arbeit beginnen kann, ist es empfehlenswert, das zum Streichen der Fenster erforderliche Material und Werkzeug zusammenzustellen, damit es keine unnötigen Verzögerungen gibt. Zudem kann man mit einer sorgfältig durchgeführten Material und Werkzeugaufstellung die Kosten für das Holzfenster streichen besser kalkulieren. Das folgende Material und Werkzeug wird zu Streichen der Fenster benötigt:

Material- und Werkzeug - Liste anzeigen >>
Material - Liste Werkzeug - Liste
Fensterlack oder Lasur Pinsel und Farbroller
Malerkrepp Schleifmaschine
Silikon Tapetenmesser und Stechbeitel
Schleifpapier Schraubendreher
Abdeckfolie Silikonspritze

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Bevor man das Material kauft, sollte man den richtigen Fensterlack auswählen. Falls man den Hersteller der Fenster kennt, ist es zu empfehlen, diesen nach dem verwendeten Fensterlack zu fragen. Das verwendete Lackfabrikat sollte dann zum Streichen verwendet werden, da bei der Verwendung von unterschiedlichen Lackfabrikaten bzw. Lacktypen Probleme auftreten können. Wenn Holzfenster beispielsweise mit einem Lack auf Wasserbasis gestrichen wurden, so sollte man diesen nicht mit einem lösungsmittelhaltigen Lack nicht überstreichen, da dieser den Wasserlack angreift, so dass sich der alte Lack in ungünstigsten Fall ablöst. Streicht man hingegen mit einem Fensterlack auf Wasserbasis einen lösungsmittelhaltigen Lack über, so können unschöne dunkle Flecken auftreten.

Auch wenn es aus Umweltschutzgründen nicht so gut ist, sollte man bei der Verwendung einer Lasur auf ein lösungsmittelhaltiges Produkt zurückgreifen, da diese eine bessere Haltbarkeit besitzen, als Lasuren auf Wasserbasis.




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Schritt für Schritt Anleitung: Holzfenster streichen

Nachdem das Werkzeug und das Material zum Steichen der Fenster zusammengestellt ist, kann man mit der eigentlichen Arbeit beginnen. Der Arbeitsaufwand ist abhängig vom Grad der Lackschäden. Wenn man sowohl die Innen- als auch die Außenseite des Fensters streichen will, so ist es empfehlenswert, den Fensterflügel auszuhängen. Für den Fall, dass nur die Außenseite gestrichen werden soll, kann der Fensterflügel im Fensterrahmen belassen werden.

  1. Zuerst werden die Anbauteile wie Fenstergriffe, Verblendungen, Profilleisten und die Fensterdichtung abmontiert.
  2. Als Nächstes entfernt man mit einem Spachtel oder Stechbeitel die losen Lackreste von dem Fensterrahmen und dem Fensterflügel. Diese Vorarbeit erspart später eine langwieriges Abschleifen der Lackreste.
  3. Falls die Silikondichtungen porös sind, können diese mit einem Teppichmesser entfernt werden. Dazu schneidet man beidseitig an den Dichtungsrändern die Silikondichtung ein und zieht anschließend die Dichtung einfach heraus. Die verbleibenden Dichtungsreste werden mit einem Schaber herausgekratzt.
  4. Die Fensterscheibe kann jetzt mit Malerkrepp abgeklebt werden. Durch das Malerkrepp wird das Fensterglas beim Schleifen mit Schleifpapier vor Kratzern geschützt.
  5. Als Nächstes schleift man mit einem Schwingschleifer den Fensterrahmen und den Fensterflügel ab. Poröse Lachstellen werden bis auf das Holz abgeschliffen. Die Ecken und Kanten können entweder von Hand oder mit einem kleinen Multischleifer geschliffen werden. Beim Schleifen der porösen Lackstellen wird zuerst Schleifpapier der Körnung 60/80 und dann der Körnung 100 verwendet. Die restlichen Lackflächen werden mit Schleifpapier der Körnung 120/150 angeschliffen. Der noch feste Lack braucht nicht bis auf des Holz abgetragen werden.
  6. Nach dem Schleifen kontrolliert man das Abklebeband auf Beschädigungen durch das Schleifpapier und erneuert gegebenenfalls das Klebeband.
  7. Jetzt kann man mit dem eigentlichen Holzfenster streichen beginnen. Die blanken Holzflächen werden mit Fensterlack zweimal grundiert. Dazu kann man einen einfachen Pinsel verwenden. Das übrige Fenster wird einmal mit Fensterlack grundiert.
  8. Nach dem Trocknen das Fensterlackes wird dieser nochmals mit Schleifpapier der Körnung 150 geschliffen. Anschließend wird das gesamte Fenster nochmals mit einem Pinsel vorgestrichen. Sofort danach wird die noch feuchte Farbe mit einem Lackroller nachgefahren. Auf diese Weise erhält man eine schöne glatte Oberfläche.
  9. Nach dem Trocknen des Fensterlackes wird das Abklebeband entfernt. Mit einer Silikonkartusche kann man nun die Silikondichtungsfuge erneuern. Das überschüssige Silikon wird mit einem Silikonspachtel abgezogen.




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DIY Tipps zum Holzfenster Streichen

  • Es ist empfehlenswert an den besonders durch die Witterung gefährdeten Stellen unten am Fensterflügel Schutzprofile aus Aluminium anzubringen, die das Holz schützen. Durch diese Maßnahme kann man das Streichintervall durchaus herauszögern.
  • Fenster in höher gelegenen Etagen sollte man von einem Fachmann streichen lassen, da in der Regel ein Gerüst aufgestellt werden muss. Ein Streichen der Holzfenster von innen ist zum Einen sehr gefährlich und zum Anderen erhält man auf Grund der umständlichen Pinselhaltung kein zufriedenstellendes Streichergebnis.



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