Terrassenplatten verlegen: Anleitung und Tipps

Terrassenplatten verlegenIm Folgenden wird Schritt für Schritt gezeigt, wie man selber Terrassenplatten verlegen kann. Als Belag für die Terrasse kommen unterschiedliche Materialien wie z.B. Holzdielen, WPC-Dielen, Beton- oder Natursteinplatten in Frage. Gegenüber den meisten anderen Materialien haben Terrassenplatten den Vorteil einer sehr langen Haltbarkeit, vorausgesetzt diese werden fachgerecht verlegt. Die nachfolgende Anleitung beschreibt des Verlegen von Terrassenplatten aus Beton oder Naturstein im Splittbett und auf Stelzlagern. Hinweis: Das Verlegen von Platten erfordert eine gewisse Erfahrung und sollte nur von versierten Heimwerkern in Angriff genommen werden.

Schwierigkeitsgrad: Schwierigkeitsgrad: Mittelschwer



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Inhaltsübersicht

Die Verlegeart auswählen

Wer Terrassenplatten verlegen will, der sollte zuerst, noch bevor das Material gekauft wird, die Verlegemethode bestimmen. Zum Verlegen der Platten stehen im Prinzip drei verschiedene Methoden zur Verfügung. Jede Verlegeart hat ihre Vorteile und Nachteile:

  • Terrassenplatten im Splittbett verlegen: Der Vorteil dieser Verlegemethode ist, dass sich die Kosten relativ gering sind. Nachdem das Splittbett aufgetragen wurde, geht sich Verlegung recht schnell. Der Untergrund muss tragfähig und eben sein. Der Nachteil dieser Verlegeart ist, dass Unkraut im Splitt zwischen den Platten wachsen kann. Auch wenn unter dem Splittbett ein Unkrautvlies verlegt wird, kann das Wachstum von Unkraut nie ausgeschlossen werden.
  • Terrassenplatten im Mörtelbett verlegen: Der Vorteil dieser Verlegeart ist, dass bei fachgerechter Verlegung kein Unkraut zwischen den Platten wachsen kann. Der relativ hohe Verlegeaufwand und entsprechend hohe Kosten sind der große Nachteil dieser Verlegemethode. Bei nicht fachgerechter Verlegung der Terrassenplatten kann es durch Staunässe unter den Platten zu Frostschäden kommen.
  • Betonplatten auf Stelzlagern verlegen: Stelzlager haben den Vorteil, dass unter den Platten das Regenwasser ungehindert abfließen kann. Auch auf den Terrassenplatten können sich keine Pfützen bilden, da das Regenwasser zwischen den Platten sofort abließt. Der Nachteil dieser Verlegemethode ist der relativ hohe Preis der verstellbaren Stelzlager.

Material und Werkzeug zum Terrassenplatten verlegen

Bevor man mit dem Verlegen der Platten beginnt, sollte man das dazu erforderliche Material und Werkzeug sorgfältig zusammenstellen, um unnötige Verzögerungen bei der Arbeit zu vermeiden. Das benötigte Material und Werkzeug hängt von der Verlegemethode ab.  In der nachfolgenden Liste sind die zum Verlegen notwendigen Materialien und Werkzeuge aufgeführt. In der Liste werden Hinweise auf die Verlegeart gegeben.

Material - und Werkzeug - Liste anzeigen >>
Material - Liste Werkzeug - Liste
Terrassenplatten Plattenheber
Randsteine Setzlatte
Unkrautvlies Wasserwaage
Pflastersplitt (Verlegung im Splittbett) Schaufel
Fugensplitt (Verlegung im Splittbett) Winkelschleifer
Drainagebeton (Verlegung im Mörtelbett) Richtschnur
Fugemörtel (Verlegung im Mörtelbett) Rüttelplatte (Verlegung im Splittbett)
Stelzlager (Verlegung auf Stelzlagern) Rührgerät (Verlegung im Mörtelbett)
Frostschutzmaterial (Verlegung im Splittbett) Besen (Verlegung im Splittbett)

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Terrassenplatten im Splittbett verlegen

Terrassenplatten verlegen im SplittbettGleich für welche Verlegeart man sich entscheidet, wichtig ist dass der Unterbau und die Terrassenfläche ein Gefälle von mindestens 2 % vom Gebäude weg besitzen. Die Platten können auf einer verdichteten Schicht Frostschutz-Material (Schotter/Kiesgemisch) oder auch auf einer Betonplatte im Splittbett verlegt werden. Der Plattensplitt muss seitlich gegen wegrollen gesichert werden. Nachfolgend wird das Terrassenplatten verlegen auf Frostschutzmaterial beschrieben. Bei der Verlegung der Platten geht man  folgendermaßen vor:



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  1. Zuerst steckt man den Bereich, in dem die Platten verlegt werden sollen, mit einer Richtschnur ab. Zur gewünschten Größe der Terrassenfläche sollte man an den Seiten ca. 25 cm hinzurechnen.
  2. Als Nächstes hebt man den Erdboden im Bereich der Terrassenfläche auf eine Tiefe von 40-50 cm aus. Die Grube wird anschließend mit einem frostsicheren Sand/Kiesgemisch bis ca. 10-15 cm unter die Bodenunterkante aufgefüllt. Das Frostschutzmaterial wird anschließend mit einer Rüttelplatte verdichtet. Hinweis: Beim Einbringen und Verdichten des Frostschutzmaterials ist darauf zu achten, dass ein Gefälle von mindestens 2% vom Gebäude weg, hergestellt wird.
  3. Nun werden die Randsteine zur Begrenzung der Terrassenfläche gesetzt. Dazu rührt man Beton erdfeucht an. Die Randsteine werden anschließend auf die Frostschutzschicht gesetzt. Die Steine werden an einer Richtschnur ausgerichtet. Dazu gibt am auf die Frostschutzschicht  ca. 5 cm starke Betonstreifen. Die Randsteine werden dann mit einem Gummihammer im Beton fest geklopft. Beim Setzen der Randsteine ist darauf zu achten, dass diese ebenfalls ein Gefälle von mindestens 2% vom Gebäude weg besitzen. Seitlich werden die Randsteine mit Keilen, die aus Beton geformt werden, gesichert.
  4. Die Innenfläche kann bei Bedarf nochmals mit Frostschutzmaterial aufgefüllt werden. Dabei ist zu beachten, dass man zu der Frostschutzfüllung noch 4-5 cm Pflastersplitt und eine Plattenstärke von ca. 4 cm hinzurechnen muss. Die Füllhöhe muss so nivelliert werden, dass die Terrassenplatten mit den Randsteinen bündig abschließen.
  5. Die Splittfläche stellt man am Besten mit Abziehlehren her. Dazu legt man 4-5 cm starke Holzlatten parallel auf die Frostschutzschicht und füllt die Zwischenräume mit Splitt auf. Mit einer Setzlatte wird die Splittfläche abgezogen. Dabei ist darauf zu achten, dass das Gefälle von 2% vom Gebäude weg eingehalten wird. Nach dem Entfernen der Abziehschienen werden die verbleibenden Zwischenräume ebenfalls mit Splitt aufgefüllt.
  6. Jetzt kann man mit dem Terrassenplatten verlegen beginnen. Die Platten werden vom Rand aus verlegt, damit man die Splittfläche nicht betreten muss.  Beim Verlegen der Terrassenplatten ist darauf zu achten, dass die Fugenabstände überall gleich groß sind. Damit ein gleichmäßiger Fugenabstand gewährleistet ist, sollte man zum Verlegen der Platten Fugenkreuze verwenden. Die Plattenreihen müssen exakt in einer Flucht liegen. Werden Fehler in den ersten Reihen gemacht, so können diese später nicht mehr ausgeglichen werden. Die Platten klopft man am besten mit einem Gummihammer fest.
  7. Während dem Verlegen der Platten sollte man mit einer Wasserwaage und einer Setzlatte immer wieder kontrollieren, ob die Terrassenplatten exakt in einer Flucht liegen und das Gefälle von mindestens 2% eingehalten wird.
  8. Nach dem Terrassenplatten verlegen werden die Fugenkreuze entfernt. Anschließend kehrt man mit einem Besen den Fugensplitt diagonal zum Fugenverlauf in die Fugen ein. Nach dem sich der Fugensplitt in den Fugen gesetzt hat, wiederholt man den Vorgang.

Terrassenplatten auf Stelzlagern verlegen

Terrassenplatten verlegen auf Stelzlager

Das Terrassenplatten verlegen auf verstellbaren Stelzlagern hat den Vorteil, dass sich kein Regenwasser auf der Plattenoberfläche ansammeln kann, da das Wasser in den Plattenfugen abfließt. Somit kann die Terrasse schon kurz nach einem Gewitterschauer genutzt werden. Die Stelzlager können in der Höhe absolut exakt eingestellt werden, so das Höhenunterschiede im Unterbau ausgeglichen werden können. Der Fugenabstand wird durch Stege vorgegeben, die in den Stelzlagern eingearbeitet sind. D.h. Zum Verlegen der Platten benötigt man keine Fugenkreuze. Die Stelzlager können auf einer frostsicheren Schicht oder einer auf Betonplatte verlegt werden.  Beim Verlegen der Platten auf Stelzlagern geht man wie folgt vor:

  1. Damit im Untergrund kein Unkraut wachsen kann sollte man vor dem Setzten der Stelzlager auf einer frostsicheren Schicht ein Unkrautvlies auslegen.
  2. Auf dem Untergrund werden als Grundlage für die Stelzlager Betonplatten ausgelegt, damit die Lager einen sicheren Stand haben. Die Abstände der Platten richtet sich nach dem Format der Terrassenplatten.
  3. Nun können die Terrassenplatten auf den Stelzlagern verlegt werden. Beim Verlegen ist darauf zu achten, dass die Platten in einer Flucht liegen. Die Stelzlager werden so eingestellt, dass die Platten bündig mit den Randsteinen abschließen. während dem Verlegen der Terrassenplatten sollte man mit einer Setzlatte und einer Wasserwaage kontrollieren, ob die Platten exakt in einer Ebene liegen und das Gefälle von 2% eingehalten wird.
  4. An den Seiten und in den Ecken müssen die Trennstege an den Stelzlagern zugeschnitten werden, so dass die Platten exakt verlegt werden können.


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Terrassenplatten im Mörtelbett verlegen

Terrassenplatten verlegen im MörtelbettTerrassenplatten können auch im Mörtelbett verlegt werden. Die Verlegung erfolgt in diesem Fall auf einer tragfähigen Betonplatte. Hinweis: Bei nicht fachgerechter Verlegung kann unter die Platten Feuchtigkeit eindringen, so dass es im Winter zu Frostschäden kommen kann. Daher ist es empfehlenswert, die Platten auf Drainagebeton zu verlegen, so dass eventuell eindringendes Wasser abgeleitet werden kann. Diese Art der Verlegung wird z.B. bei Natursteinplatten wie Polygonalplatten angewendet.

DIY-Tipps zum Terrassenplatten verlegen

  • Beim Verlegen der Platten kann es notwendig sein, dass diese zugeschnitten werden müssen. Wenn man bei der Größe der Terrassenfläche variabel ist, so kann man die Terrassenfläche so auslegen, dass ein Zuschnitt nicht notwendig ist. Dabei sollte man natürlich den Fugenabstand der Platten mit einkalkulieren.
  • Die Terrassenplatten können bei Bedarf mit einem Winkelschleifer mit Diamanttrennscheibe zugeschnitten werden.  Die Platte wird dabei zuerst in der Rückseite eingeschnitten. Anschließend markiert man die Schnittlinie auf der Vorderseite und schneidet diese entlang der Line ein. Nach dem Schneiden sollte man die Platten sorgfältig mit Wasser reinigen.
  • Da die Schnittkante der Platten niemals hundertprozentig exakt verlaufen, sollte man die Terrassenplatten so verlegen, dass die Schnittkante nicht sichtbar ist.
  • Das Gefälle der Platten muss mindestens 2% vom Gebäude weg betragen. Zum Einstellen des Gefälles kann man Richtschnüre in Höhe der fertigen Terrassenoberkante spannen. Zur Bestimmung der notwendigen Gefällehöhe kann der Gefällerechner hilfreich sein. Mit diesem kann man die notwendige Gefällehöhe entsprechend der Länge der Terrasse berechnen.



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